Die kleine Trommel, auch Rührtrommel, Marschtrommel, Schnarrtrommel, bzw. "Snare" oder "Snare drum" ist eine beidseitig mit Fell bespannte Trommel mit Schnarrsaiten am Resonanzfell. Die kleine Trommel stammt ursprünglich aus der Militärmusik und lässt sich auf das mittelalterliche Tambour zurückführen, dis meistens in Begleitung einer Flöte gespielt wurde. Etwa zur Mitte des 19. Jahrhunderts wird die kleine Trommel jedoch auch zunehmend in der Orchestermusik verwendet. Durch die ebenfalls aus der Militärmusik stammenden Marching-Bands, aus denen auch die ersten Jazzbands hervorgingen, wurde die kleine Trommel in die ersten kombinierten Schlagzeuge integriert. Heute wird die kleine Trommel auch als Solo-Instrument verwendet.
Der Korpus der kleinen Trommel besteht aus Metall (meistens Stahl oder Messing) oder kreuzverleimtem, selten auch massivem Holz, neuerdings auch aus Plexiglas. Der Durchmesser variiert meistens von 10 bis 15 Zoll; die klassische Standard-Snaredrum hat einen Durchmesser von 14 Zoll, und misst 5, 5,5, oder 6,5 Zoll in der Tiefe. Wird die Trommel flacher oder besitzt sie weniger Durchmesser, tendiert sie zu einem schärferen und kürzeren Klang. Diese werden meistens Piccolo-Snares genannt. Die Felle werden straff aufgespannt mittels meistens gezogenen, bei teureren Modellen auch gegossenen Metall- oder selten auch Holzspannreifen und 8 bis 12 Stimmschrauben, bei sehr alten Modellen mit Spannriemen.
Auch sind häufiger ungewöhnlichere Abmessungen anzutreffen, z. B. 13 mal 7 Zoll oder 15 mal 4 Zoll. Große Rührtrommeln, wie sie gelegentlich im Orchester Verwendung finden, erreichen sogar Maße von 16 mal 16 Zoll. Dn für diese Trommel typischen Schnarr-Effekt liefert ein am Resonanzfell anliegender Teppich aus 8-30 nebeneinander liegenden Metall-Spiralen; früher war dieser aus Darmsaiten (den Snares oder Schnarrsaiten). Der Teppich ruht dabei im Snare-Bett (Snare bed) – einer wenige Millimeter tiefen und mehrere Zentimeter breiten, diametral gegenüberliegenden Absenkung im Kesselgrat – und wird beim Anschlagen zum Mitschwingen und damit zum Mitrascheln angeregt, dadurch, dass das üblicherweise sehr dünne und daher sehr sensible Resonanzfell die Schwingungen des Schlagfells überträgt. Über eine Abhebe-Mechanik lässt sich der Teppich vom Resonanzfell gänzlich lösen oder im Anpressdruck justieren. Straffes Spannen mindert das Sustain und führt zu einem scharfen, rockenden bis „toten” Klang.
Unterschiedliche Anschlagtechniken ermöglichen Spezialeffekte. Wenn gleichzeitig mit der Stockspitze das Fell und mit dem Stockschaft der Spannring angeschlagen wird, nennt man dieses einen Rim shot, dieser ist meistens laut und krachend und hört sich meist Metallen an. Anschlagen des Spannreifens bei aufgelegtem Stock nennt man Side stick oder Rim click.Auch die Wahl der Drumsticks, vor allem deren Kopfform, beeinflusst den Klang. Generell gilt: Je kleiner der Kopf, desto schärfer und kürzer der Klang. Vor allem in der Orchestermusik werden Drumsticks mit sehr kleinen Köpfen verwendet. Die Verwendung von Besen (Brushes) im Jazz erlaubt ein weicheres, nicht weniger ausdruckstarkes Spiel, wobei die Besen in Kreisen oder Linien über das Fell gerieben werden oder wie Drumsticks gespielt werden. Zu diesem Zweck verwendet man ein rau beschichtetes Schlagfell aus Kunststoff oder ein Naturfell aus Tierhaut, das sehr sensibel auf Luftfeuchtigkeitsschwankungen reagiert.